: Rockerrivalen schließen Waffenstillstand
BURGFRIEDEN Hells Angels und Bandidos erklären kurz vor drohendem Verbot ihren Konflikt für beendet
Unmittelbar bevor sich die Innenminister in Hamburg mit der Rockerkriminalität befassen, wollen die verfeindeten Clubs Hells Angels und Bandidos ihren Friedensschluss in Hannover besiegeln. Dazu werden sie heute beim Rechtsanwalt Götz von Fromberg zusammenkommen, teilte dessen Kanzlei mit. Donnerstag und Freitag will sich die Innenministerkonferenz mit möglichen Verbotsplanungen befassen. Ein Sprecher des Landeskriminalamtes Niedersachsen sagte, es könnte einen Zusammenhang zwischen dem erklärten Friedensschluss und der geplanten Konferenz geben.
Am Dienstag gaben die Hells Angels und Bandidos in einer kurzen Mitteilung offiziell bekannt, „dass nach mehr als zwei Monaten Vorbereitungszeit ein Weg zu einer künftigen Koexistenz“ in Deutschland gefunden wurde und „der Konflikt zwischen beiden Clubs mit sofortiger Wirkung offiziell beendet ist“.
Hells Angels und Bandidos haben sich auch in Schleswig-Holstein lange eine blutige Fehde um Einflussgebiete und Geld geliefert. Es soll dabei vor allem um Marktanteile in Drogenhandel und Prostitution gehen. Zuletzt waren Mitte März zwei Anhänger der Bandidos in Kiel niedergestochen worden. Ende April wurden zwei Vereine der beiden rivalisierenden Gruppen in Flensburg und Neumünster verboten.
Die Polizei in Schleswig-Holstein nimmt den Friedensschluss „zur Kenntnis“. An der Sachlage ändere sich damit nichts, sagte ein LKA-Sprecher in Kiel. Es werde weiter mit gleichem Aufwand wie bisher ermittelt. (dpa)