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Flughäfen vor Streik

ARBEIT Keine Einigung im Tarifstreit mit dem Bodenpersonal in Tegel und Schönefeld

An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld steht ein Warnstreik unmittelbar bevor. Im Tarifstreit mit dem Bodenpersonal will der Arbeitgeber kein neues Angebot vorlegen, wie eine Sprecherin der GlobeGround Berlin gestern sagte. Warnstreiks seien von Mittwoch an möglich. Bislang gibt es aber keinen Streikaufruf der Arbeitnehmerseite.

Die Verhandlungen mit der Gewerkschaft Ver.di waren am Freitag ohne Ergebnis geblieben. Die Gewerkschaft fordert höhere Einkommen für die 1.750 Beschäftigten und Tarifverträge für alle Mitarbeiter. Ein Ver.di-Sprecher sagte: „Die Arbeitgeber spielen mit dem Risiko, dass die Beschäftigten die Arbeit niederlegen.“ Wann die Tarifkommission zusammentrifft, um über den Arbeitskampf zu entscheiden, war am Dienstag noch unklar.

GlobeGround-Chef Bernhard Alvensleben forderte die Gewerkschaft auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Ein Warnstreik löst keine der anstehenden Herausforderungen, wird aber Passagiere und Fluggesellschaften nachhaltig verärgern und für alle Beteiligten großen wirtschaftlichen Schaden anrichten.“

Die Mitarbeiter der Firmen GlobeGround Berlin (GGB) und ihrer Tochter Ground Service International (GSI) kümmern sich in Tegel und Schönefeld unter anderem um die Passagier- und Gepäckabfertigung und verladen die Fracht. Nach Gewerkschaftsangaben beträgt ihr Marktanteil an den Flughäfen 75 bis 80 Prozent. Anfang 2007 hatte ein Warnstreik von rund 300 GGB-Beschäftigten massive Flugverspätungen in Tegel und Schönefeld bewirkt.

Neben Einkommensverbesserungen fordert Ver.di, GSI-Mitarbeiter in den Tarifvertrag des Mutterunternehmens aufzunehmen. (ddp)

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