piwik no script img

Archiv-Artikel

LESERINNENBRIEFE

Grüne nicht mehr wählbar

■ betr.: „Privat-Uni macht Zahlenspiele“, taz.nord vom 15. 11. 13

Dass die SPD sich damit schwer tut, ihr eigenes Projekt zu begraben – geschenkt. Dass die CDU im Zweifel für „Privatinitiativen“ Geld raushaut – ebenfalls klar. Dass aber selbst die Grünen nicht wenigstens eine klare rote Linie ziehen, enttäuscht doch sehr. Wer so Landespolitik betreibt, ist unglaubwürdig und nicht mehr wählbar (und das sagt hier jemand, der drei Jahrzehnte dieser Partei seine Stimme gab und sich vielerorts für ihre Politik stark machte). WOODY, taz.de

Kosten dann halt anderswo

■ betr.: „Keine Lösung für Sylter Babys“, taz.nord vom 18. 11. 13

Gehört Sylt noch zum hoch entwickelten Deutschland oder zu einem Entwicklungsland? Damit an einer Stelle 40.000 Euro gespart werden, entstehen an anderer Stelle Kosten, die je nach Umsetzung zwischen 100.000 und 1.000.000 liegen werden. Nämlich dann, wenn die Sylter Frauen immer zwei bis drei Wochen vor der Geburt auf das Festland umziehen – ins Hotel oder Krankenhaus. Oder man lässt die Hochschwangeren auf Sylt, wird dann aber diverse Male im Jahr Problem und Notfälle in fachlich versierte Kliniken auf dem Festland ausfliegen müssen. GUIDOH, taz.de

Klinik unter Aufsicht stellen

■ betr.: „Keine Lösung für Sylter Babys“, taz.nord vom 18. 11. 13

Der schönen neuen Privatisierungswelt sei Dank, dass Frauen in vielen Regionen Deutschlands bald nicht mehr ihr Kind unter fachärztlicher Aufsicht entbinden können. Das ist ein Rückfall ins 19. Jahrhundert. Als Nächstes ist vielleicht die Urologie, vielleicht sogar die Kardiologie dran, wenn sich diese Abteilungen wirtschaftlich nicht mehr rechnen. Ich würde den Asklepios-Konzern kurzerhand enteignen und das Krankenhaus unter staatliche Aufsicht stellen. Die Landesregierung lässt sich von diesen Kapitalisten ganz schön auf der Nase herumtanzen. HERGEN HILLEN, taz.de

Modellversuch Sylt

■ betr.: „Keine Lösung für Sylter Babys“, taz.nord vom 18. 11. 13

Sylt ist ein Modellversuch. Das von Politikern an Investoren und Konzerne übergebene Gesundheitssystem akzeptiert nur noch dicke Gewinne. Jedes Jahr muss mehr Gewinn her. Ob sich das dauerhaft durchsetzen lässt, wird an Sylt ausprobiert. Für Investoren, Konzern-Chefs und Politiker wird es immer ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem geben. Auf unsere Kosten! SYLT ALS GEBURTSHILFE FÜR INVESTOREN, taz.de

Das alte Rezept

■ betr.: „SPD will weiter wegschließen“, taz.nord vom 15. 11. 13

Zeit, an die Feuerbergstraße zu erinnern. An Kinder und Jugendliche, die verzweifelt durch die Vorgärten der Anwohnenden zu flüchten versuchten. Die geschlossenen Heime als Endstation einer verfehlten, gegenüber sozial Bedürftigen erbärmlich knauserigen Kinder-„Fürsorge“ und Sozialpolitik in der reichsten Stadt Europas (wenn’s um die obszönen Reichtümer der Pfeffersäcke geht). Es ist schlimm, es wird nicht gut. Polizei und Wegsperren, statt personalintensiver Freizeit und Betreuungsangebote – das alte Rezept der CSU des Nordens.  FIETE STRANDLÄUFER, taz.de

Reduziertes Risiko – für die SPD

■ betr.: „SPD will weiter wegschließen“, taz.nord vom 15. 11. 13

Ob Wegschließen wirklich etwas Positives bei den Jugendlichen bewirkt, bezweifele ich. Was es aber bringt: Es reduziert die Risiken für die SPD, dass solche Jugendlichen hier in der Stadt ’n Ding drehen. Das könnten sie aber nach Ablauf ihrer Wegsperrung dann auch noch machen (machen sie wahrscheinlich auch). DIRK, taz.de