DAS WETTER: MIETZI MEIERS MARTER

Das Chalet von Hundt war kacke. Mietzi Meier bereute bereits während der Anfahrt auf das Steiermark’sche Anwesen des Exarbeitgeberpräsidenten ihre supersponti nach Dieters Spitzenkuss gefällte Entscheidung, mit dem arbeitslosen Lust-Bernhardiner in die strunzöde Alpenrepublik abzuzwitschern. So hatte sie sich ihren Vorruhestand nicht vorgestellt: Von außen war das auf Stelzen stehende Betonfertighaus eine einzige Ohrfeige für die es saftig umgebende Natur. Drinnen flossen kein Strom und kein Wasser, lediglich ein Plumpsklo gab es. Und wie bei ihrer Exarbeitsstelle, der freudlosen Firma Kaltschale, war es auch auf diesen 63,5 Quadratmetern bitterkalt. Mietzi setzte sich manierlich auf den einzigen abgewetzten Schemel in dem einzigen zugigen Raum und weinte bitterlich. Sturzbachartig stürzten Tränen an ihren hellblauen Linsen vorbei, als der Expräsident jovial seine Pranke auf ihrem zarten Schulterblatt parkte. „Komm, lass uns Holz hacken gehen“, säuselte Hundt, „obschon du ja genug Holz vor der Hütte hast.“