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Archiv-Artikel

„Wir empfanden als übelste Frucht der Diktatur den Geheimdienst“

STASI-OPFER GEGEN NSA-ÜBERWACHUNG ■ 14 ehemalige DDR-Bürgerrechtler veröffentlichen einen Appell ➤ Seite 13 ■ Noch mehr Ausforschung: Die NSA soll Milliarden Handydaten abgreifen. Was können die EU und die Bundesregierung tun? Neun Empfehlungen für besseren Datenschutz ➤ Seite 4

BERLIN afp | Der US-Geheimdienst NSA sammelt laut einem Bericht der Washington Post jeden Tag fast fünf Milliarden Datensätze über die Standorte von Mobiltelefonen auf der ganzen Welt. Die NSA könne damit Bewegungsprofile erstellen, wie es „früher unvorstellbar“ gewesen wäre, schrieb die Zeitung am Mittwoch auf ihrer Internetseite.

Laut der Washington Post, die sich auf Dokumente des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden und Interviews mit Geheimdienstlern stützte, speichert und analysiert die NSA die Ortungsdaten von „mindestens Hunderten Millionen Geräten“. Ein NSA-Mitarbeiter erklärte der Washington Post, die Daten stammten aus den Kabeln, die Mobilfunknetzwerke weltweit verbinden. Der Geheimdienst schöpfe „in gewaltigem Umfang“ Ortungsdaten ab. NSA-Analysten könnten auf diese Weise Handys überall auf der Erde ausfindig machen, die Bewegungen nachvollziehen und Beziehungen zwischen Menschen aufdecken.