: „Ich wurde korrekt behandelt“
VORMIETER Hermann L.* hat bis zur Sanierung in den Fette-Höfen gewohnt
Ich arbeite als Aufnahmeleiter bei einer Filmproduktion und habe acht Jahre lang in den Fette-Höfen gewohnt. Meine Wohnung lag im dritten Stock und ging nach hinten raus. Sie hatte 50 Quadratmeter, diese Größe gibt es jetzt glaube ich nicht mehr. Früher gab es ja zwei Eingänge. Das Haus war in zwei Hälften geteilt, die haben sie jetzt zu Ebenen zusammengelegt.
Ich persönlich trauere der Wohnung nicht hinterher, weil mir eh schon klar war, dass ich ausziehen wollte, weil sie keinen Balkon hatte. An sich war die Wohnung aber völlig in Ordnung, sie war nicht sanierungsbedürftig oder so. Und sie war bezahlbar. Die Warmmiete war 504 Euro.
Ich selbst wurde von den Investoren korrekt behandelt, muss ich sagen. Sie haben angeboten, mir eine neue Wohnung zu stellen, und sich an den Umzugskosten zu beteiligen. Ich hätte auch einen Makler auf ihre Kosten engagieren können. Die Wohnung, die sie mir angeboten haben, fand ich gleich gut, nur war sie leider 200 Euro teurer. Wir haben dann eine Vereinbarung getroffen, dass die Mehrkosten in den ersten 36 Monaten von der Investmentgesellschaft getragen werden. Ich habe mich beim Mieterbund informiert: So eine Regelung ist nicht unüblich.
Man hat mich jedenfalls nicht unter Druck gesetzt oder so. Schade ist, dass das ganze Kleingewerbe raus musste, es gab da einen Tischler, eine Strickerei, einen Künstler, der Skulpturen aus Holz gemacht hat, und einen, der einen Spielzeughandel betrieben hat. Es gab auch eine Yogaschule, die sehr unglücklich gegangen ist. Ich hatte den Eindruck, die waren gar nicht zufrieden, die haben auch Anwälte engagiert. PROTOKOLL: WIE *Name geändert