das wichtigste: Fu Xiancai wird operiert
Deutsche Botschaft gibt Geld für OP des verprügelten chinesischen Bauern. Erneut Reformer niedergestochen
PEKING dpa ■ Der schwer verletzte und gelähmte chinesische Dammgegner Fu Xiancai soll mit deutscher Hilfe operiert werden. Der nach seiner Klage in einem ARD-Bericht über mangelnde Entschädigung nach der Umsiedlung für den Drei-Schluchten-Damm brutal zusammengeschlagene Bauer berichtete, die deutsche Botschaft komme für die nötige Operation auf. Der aus Peking angereiste deutsche Botschaftsarzt habe ihm das nötige Geld gegeben, sagte Fu Xiancai gestern telefonisch der dpa.
„Der deutsche Arzt gab mir 60.000 Yuan (5.930 Euro)“, sagte Fu Xiancai vom Krankenbett in Yichang (Provinz Hubei) aus. Die Klinik habe bereits zugestimmt, die Operation am Sonntag vorzunehmen. „Wenn ich geheilt bin, werde ich versuchen, der deutschen Regierung und den deutschen Medien zu danken.“ Die Polizei und Beamte hatten zuvor eine Untersuchung Fu Xiancais durch den vom Auswärtigen Amt eigens geschickten deutschen Regionalarzt verhindert. Er habe nur „ein paar Sätze“ mit ihm wechseln dürfen, sagte der Bauer.
Unterdessen ist erneut ein chinesischer Dorffunktionär, der sich für größere Transparenz in der Kommunalpolitik und höhere Entschädigungen für enteignetes Land von Bauern eingesetzt hatte, verprügelt und niedergestochen worden. Nach Medienangaben wurde der 60 Jahre alten Parteichef aus einem Dorf nördlich von Peking zwanzigmal mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Danach ließen ihn die Täter bewusstlos zurück. Es war bereits der zweite Angriff dieser Art auf den Funktionär in gut einem Monat. Ein anderer Parteifunktionär wurde im April von 5 Männern mit Eisenstangen zusammengeschlagen.
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