: Noch ein WM-Iran-Protest
Bürgerbündnis demonstriert in Leipzig gegen Präsident Ahmadinedschad. NPD sagt Aktion ab
BERLIN taz ■ Um 16 Uhr wurde gestern die Partie Iran gegen Angola angestoßen. Bereits um 14 Uhr hatten sich Gegner des iranischen Ministerpräsidenten Mahmud Ahmadinedschad in Leipzig versammelt, um gegen dessen Politik zu demonstrieren.
„Nie wieder!“ lautete das Motto des „Bündnisses gegen Antisemitismus“, das zur Kundgebung gegen das iranische Regime aufgerufen hatte. Das Bündnis fordert auf seinem Internetauftritt „keine Gastfreundschaft für einen Mann, der für Menschenrechtsverletzungen, Gewalt, Unterdrückung und die Armut der Bevölkerung im Iran“ verantwortlich ist. Prominente Redner wie Michel Friedman, Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer und Sacha Stawski sprachen gestern am Simsonplatz während der Demonstration.
Stawski, Vorsitzender der Initiative „Honestly Concerned“ fordert bereits seit einiger Zeit, „den internationalen Druck auf den Iran zu verstärken“.
Eine ursprünglich für gestern von der rechtsradikalen NPD angekündigte Solidaritätskundgebung für den Antisemiten Ahmadinedschad gab es nicht. Diese sei auch nicht geplant gewesen, anders lautende Ankündigungen seien „Falschinformationen“, heiß es gestern aus Kreisen des sächsischen NPD-Landesverbandes. Es „werden keinerlei Aktionen stattfinden“.
NPD-Politker Holger Appel hatte im Vorfeld die Behörden aufgefordert, die Demonstration gegen Ahmadinedschad zu verhindern. Deren Hintergrund sei „in Wahrheit die bedingungslose Solidarität mit dem Zionistenstaat Israel“. NIELS MÜLLER