: Der Sog des Markttrends
BULL-ANALYSE Ganz ohne Preisanhebung geht es nicht – doch sie fördert unabhängigen taz-Journalismus
Tendenzen im Hinblick auf das neue taz-Jahr sind sichtbar: Die Zahl der Werktagsabos ist weniger rasch gefallen, als wir als vorsichtige Kaufleute eingeplant hatten. Ende 2013 liegt sie zwar 1.815 Stück unter dem vom Jahresbeginn, aber doch 801 Stück über unseren Annahmen. Dem Sog des Markttrends können wir nicht vollends entkommen.
Anders bei den Abos der taz.am wochenende: In diesem Segment stiegen unsere Abos um 3.712, blieben dabei aber um 687 unter unseren Erwartungen. Warum? Weil wir in der Zeit rund um die Bundestagswahlen vor allem (s. o.) die tägliche taz angeboten haben. Auch die Abos der digitalen Ausgaben stiegen deutlich mehr an als vorausgesehen: statt von 3.660 auf 4.000 kletterten sie auf 4.811.
In Euro gibt es ebenfalls Ambivalentes zu berichten: Zwar liegen wir um rund 160 TE (Tausend Euro) über der Schätzung, mit der wir zum Jahresanfang 2013 starteten. Aber die 560 TE Fehlbetrag, die angesichts der bedrohlichen Konjunktur der Presse schon mal als Jahresergebnis für die taz insgesamt eingeplant waren, werden damit nicht vollständig zu kompensieren sein. Immerhin, die Kennziffern zum Jahresbeginn lassen es anders als vor einem Jahr zu, uns einen ausgeglichenen Haushalt für 2014 vorzunehmen. Voraussetzung ist allerdings, dass es uns gelingt, eine gewissermaßen überfällige Preiserhöhung bei den Abogebühren durchzusetzen (siehe Grafik).
Die Monatspreise der taz-Abos ab Mitte Januar im Einzelnen: Werktagsabo der täglich auf Papier gedruckten taz: Ermäßigter Preis 25,90 Euro, Standardpreis 41,90, Politischer Preis 49,90; optional dazu gebuchter E-Paper-Service weiterhin zusätzlich 1,00 Euro pro Woche. Die taz.am wochenende auf Papier: 14,90 Euro im Monat; optional dazu die tägliche taz als E-Paper (Kombiabo): 25,90 Euro im Monat. Das E-Paper-Abo separat: 12,95 Euro im Monat.
Im Vergleich mit den erforderlichen Preisen kann sich unsere Stellung am Markt durchaus sehen lassen. Von den Inhalten mal ganz abgesehen …
■ Andreas Bull, 58, taz-Geschäftsführer, analysiert hier regelmäßig die Lage der taz in der Medienkrise