Gabriel gegen Labor in Gorleben

Die Bundesregierung ist gegen ein Untertage-Labor im Erkundungsbergwerk Gorleben. Der Plan der Technischen Universität Clausthal sei „nicht vereinbar mit dem derzeit geltenden Moratorium“, heißt es in der Antwort von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) auf eine Anfrage der Linkspartei.PDS. Die TU will in Gorleben ein Labor für 130 Millionen Euro bauen, Niedersachsens Wissenschaftsminister Lutz Stratmann (CDU) hatte die Unterstützung der Landesregierung zugesagt. Atomkraft-Gegner fürchten, der Salzstock solle so durch die Hintertür zum Endlager für Atommüll gemacht (taz berichtete) werden. Bund und Energieversorger hätten sich vor sechs Jahren auf einen Erkundungsstopp in Gorleben geeinigt, ohne die Zustimmung des Bundes habe „die TU Clausthal kein Recht zur Errichtung eines Untertage-Labors im Bergwerk“, heißt es in der Antwort. Die Pläne seien nicht mit dem Bundesamt für Strahlenschutz abgestimmt. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg begrüßte die Antwort, will die Planungen der TU aber „äußerst wachsam“ beobachten, sagte ein BI-Sprecher. „Unsere Proteste wird der Baustillstand in Gorleben nicht befrieden. Schließlich werden, trotz angekündigter alternativer Standortsuche, durch den nächsten Castortransport im November erneut einseitige Fakten für ein Endlager geschaffen.“ taz