Ärztestreiks: Fronten verhärtet

BERLIN dpa ■ Im Tarifstreit der 70.000 Ärzte an kommunalen Kliniken hat die Gewerkschaft Marburger Bund (MB) die Streiks gestern abermals ausgeweitet. Mediziner in allen westlichen Ländern mit Ausnahme von Hamburg und Rheinland-Pfalz legten ihre Arbeit nieder. Es seien mehr Ärzte im Ausstand als an den Vortagen, hieß es. Die kommunalen Spitzenverbände warnten vor einer „beispiellosen Kostenlawine“ zu Lasten der Bürger und der Kommunen im Fall eines Abschlusses nach den Vorstellungen des MB. Die geforderte Übertragung des Tarifvertrags der Länder auf die kommunalen Kliniken würde Mehrkosten für das ärztliche Personal von 15 bis 20 Prozent bedeuten, teilten der Deutschen Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund mit. Sie warfen dem MB vor, mit einer „egoistischen Haltung“ die Krankenversorgung zu gefährden. Die Klinikärzte hatten am Montag mit ihren Streiks begonnen und den Arbeitskampf schrittweise ausgeweitet.