„Das Verbot trifft nicht uns“

Das drohende Tabak-Werbeverbot wird eher die Zeitschriften-Verlage als die Werbeindustrie treffen, sagt Detmar Karpinski von der Hamburger Agentur Knsk

taz: Wie bereitet sich ihre Agentur auf das drohende Tabak-Werbeverbot vor?

Detmar Karpinski: Diese Drohung kursiert in der Branche seit fast 20 Jahren. Darauf konnten wir uns einstellen, das überrascht keinen Werber.

Stornieren die Tabak-Firmen schon die Aufträge?

Nein. Es wird weiterhin Medien geben, in denen für Zigaretten und Tabak geworben werden darf: Das Internet zum Beispiel. Auch Plakatwerbung wird nach dem aktuellen Stand der Diskussion weiterhin erlaubt sein. Verboten werden soll die Reklame in Zeitungen und Zeitschriften. Die Firmen werden ihre Werbe-Pakete ein wenig kleiner packen, aber sie wollen weiter werben.

Wie abhängig sind Agenturen wie Ihre von diesen Einnahmen?

Das Verbot trifft nicht uns, sondern in erster Linie die großen Verlagshäuser wie Gruner+Jahr und Springer. Die bekommen einfach keine Anzeigen mehr. Wir verdienen unser Geld dagegen mit Werbung in verschiedenen Medien: Zeitungen, Zeitschriften, Radio, Fernsehen, Kino, Internet.

Überzeugen Sie die Argumente der Qualm-Gegner?

Ich frage mich eher, welche Art von Werbung als nächste verboten wird: Als erstes vielleicht die für Alkohol, danach für Autos… In Ländern mit Tabak-Werbeverbot wurde die Raucher-Quote im Übrigen dadurch nicht gesenkt.

Dürfen Ihre Mitarbeiter am Arbeitsplatz rauchen?

Ja, sicher. Fragen: maf