Diese Woche wird wichtig für : Désirée Nosbusch
… weil sie wieder auf Sendung ist: mit der ZDF-Show „Wähle deinen Hit“
Weswegen ist noch mal Désirée Nosbusch bekannt? Weiß man gar nicht mehr so genau. Schauspielerin? Moderatorin? Das Einzige, was man sich von ihr behalten hat, ist, dass sie zirka hundert Millionen Sprachen spricht, Kitschfilme wie „Eine Liebe in Saigon“ dreht und ein tolles Zahnfleischlächeln hat, das an die Werbung mit der Frau erinnert, die ein Riesenstück aus einem grünen Apfel beißt, um die Stabilität ihres zurechtgeputzten Betongebisses unter Beweis zu stellen. Was Nosbusch bisher im Fernsehen so wegmoderiert hat, war allerdings nie von langer Dauer. Oder erinnert sich noch wer an die große ARD-Show „Made in Europe“?
Dieses besondere Talent könnte am kommenden Donnerstag von entscheidendem Vorteil sein. Schließlich dürfte es dann auch die neue ZDF-Show „Wähle deinen Hit!“ nicht lange geben, die von Nosbusch moderiert wird, und die man ausnahmsweise schon schlimm finden darf, bevor man auch nur eine Minute davon gesehen hat, weil der Sender vorab bereits sehr hübsch erklärt, worum es in dem Hitparaden-Aufguss gehen soll: um eine „Hommage an große Stars und ihre Songs“, wie es im ZDF-Sprech heißt, eigentlich aber um die Reaktivierung von Untoten. Dazu hat das Zweite BAP, Die Prinzen, Nina Hagen und Bonnie Tyler wieder belebt, außer Kontrolle gelassen drohen die Altstars nun einen ihrer Songs zu performen. Den Zuschauern sind wie immer die Hände gebunden, sie dürfen lediglich per Telefon abstimmen, welchen Schlager sie sich noch einmal anhören müssen.
Das ist schlimm und verletzt mit Sicherheit irgendwelche wichtigen Menschenrechtskonventionen. Natürlich fragt man sich, ob ZDF-Unterhaltungschef Manfred Teubner nicht doch noch kurzfristig eine peppige Alternative auftreiben könnte, zum Beispiel eine Personality-Talkshow für Thomas Gottschalk. Dort könnten dann Oli Pocher und Mariah Carey zu Gast sein und sich gegenseitig beleidigen. Das wäre mal eine flotte Sommeridee! Und Désirée Nosbusch ist auch eingeladen, damit man die Show gleich wieder einstellen kann. Vielleicht erführe man von ihr im Gespräch endlich auch mal, woher man sie eigentlich kennt. PEER SCHADER