: Vive les gallicismes!
Was wäre das Deutsche ohne seine französischen Wörter? Eine Auswahl
Arriviert (Ist der Idiot, der bei sich selbst angekommen ist. Und darauf stolz ist.)
Bagage (Wer mit einer solchen um die Häuser zieht, wird sicher einen spannenderen Abend haben als mit dem Gesindel.)
Bibendum (Mittlerweile nennt sogar Michelin selbst das dicke Maskottchen „Michelin-Mann“. Schlimm. Er hat doch diesen schönen Namen.)
Boeuf à la mode (Wir denken an die liebe Oma.)
Blümerant (Kotzspeiübel könnte man auch sagen, wenn man mit einem Fetzenkater erwacht. Aber davon wird einem ja noch viel schlechter.)
Champagner (Ist kein Sekt, sondern die sprudelnde Verkörperung des Luxus aus der Champagne. Und das einzige Getränk, nach dem eine Wandfarbe benannt ist.)
Chantré (Weil man mit Asbach Uralt keinen ordentlichen Futschi mixen kann.)
Chose (Nichtfranzosen betonen hier das e – und machen ausnahmsweise trotzdem nichts falsch.)
Clochard (Klingt weltmännischer und würdevoller als Penner.)
Decouvrieren (Wer das tut, hat Bedeutenderes mitzuteilen, als dass wir alle überwacht werden. Opium und Chanel liegen in der Luft, die Romantik des Verrats und der Todesmut des Doppelagenten.)
Déjà-vu (So ein wunderbar verzauberter Moment, in dem man nicht weiß, ob man wach ist oder träumt, kann nur französisch sein.)
Malad(e) (Ist das schönere Wort als krank. Es klingt nicht so ansteckend.)
Necessaire (Wer dagegen mit dem Kulturbeutel reist, ist ein Banause.)
Peu à peu (Wird beibehalten, weil „Stück für Stück“ uneleganter klingt und das Französische auch nicht in jedem Fall ersetzen könnte.)
Pissoir (Wollen Sie etwa ein Urinal benutzen? Die Franzosen haben Eleganz, wo andere bloß ein Pissbecken haben.)
Pointe (Meist auch nicht besser als ein gewöhnlicher Witz. Aber genäselt.)
Ribéry (Spielmacher, Flügelflitzer, Kinderschnacksler, Weltfußballerwahlverlierer, keines dieser Wörter wird dem französischen Phänomen in Diensten der Allesgewinner vom FC Bayern München in seiner Gänze gerecht. So ein kickendes Gesamtkunstwerk hat Deutschland nie hervorgebracht. Und wenn dieses versucht, Deutsch oder gar Bairisch („i bin a Minschèn“) zu reden, dann gibt es dafür auch nur dieses eine Verb: ribérisieren.)
Trottoir (Auf selbigem zu wandeln ist so viel freigeistiger als der Spaziergang auf dem Bürgersteig.)
Zivilisation (Die bessere Kultur.)