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China ist der stärkste Kapitalmagnet

UN-BERICHT Das Land wird aber auch als Investor wichtiger – wie andere Schwellen- und Entwicklungsländer

GENF epd | Entwicklungs- und Schwellenländer wie China und Indien gewinnen als Empfänger wie auch als Geber von Kapital eine immer größere Bedeutung für die Weltwirtschaft. Nach dem am Donnerstag vorgestellten Weltinvestitionsbericht der UN-Entwicklungsorganisation Unctad floss 2009 die Hälfte aller Investitionen in diese Volkswirtschaften. 2007 empfingen sie erst ein Viertel aller Investitionen.

China lag dabei an erster Stelle aller Empfängerländer, Ausländer investierten im Reich der Mitte mehr als 140 Milliarden US-Dollar. Die USA folgten auf dem zweiten Rang. Dort investierten ausländische Firmen mit 130 Milliarden US-Dollar Kapital. Deutschland lag 2009 mit einem Zufluss von 36 Milliarden US-Dollar auf dem siebten Rang der attraktivsten Standorte für ausländische Investoren.

Gleichzeitig erzielen die Entwicklungs- und Schwellenländer einen Anteil von rund einem Viertel an den im Ausland getätigten Investitionen.

Die Unctad rechnet damit, dass die grenzüberschreitenden Investitionen in diesem Jahr einen Wert von 1,2 Billionen US-Dollar erreichen, rund 100 Milliarden mehr als 2009. Den Anstieg erklären die Ökonomen vor allem mit dem kräftigen Engagement der Entwicklungs- und Schwellenländer.

Auch die Entwicklungsländer hätten den Rückgang der Investitionen in der Krise gespürt. 2009 sank der Wert der ausländischen Investitionen in Afrika von 72 auf 59 Milliarden US-Dollar. Am meisten Geld floss in den Ölstaat Angola. Größter ausländische Investor in Afrika war China, das 2008 rund 4 Milliarden US-Dollar in Afrika ausgab. Ein Jahr zuvor waren es noch es noch etwas über eine Milliarde US-Dollar.

Die Chinesen bauen vor allem Straßen, Eisenbahnen, Airports und Seehäfen. Im Gegenzug erhalten sie Konzessionen für den Rohstoffabbau. China investierte auch direkt in die Förderung von Öl, Mineralien und anderen Rohstoffen.

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