: Je reicher, je gesünder
Der Kindergesundheitsbericht zeigt: Reichen Kindern geht es besser. Sozialsenatorin will mehr aufsuchende Hilfe
Kinder aus armen Familien haben mehr gesundheitliche Probleme als ihre Altersgenossen aus wohlhabenderen Gesellschaftsschichten. Außerdem sind sie von Gesundheitsrisiken wie Passivrauchen und Übergewicht stärker betroffen. Das geht aus dem gestern vorgestellten Berliner Kindergesundheitsbericht hervor.
Für den Bericht wurden die Daten der Einschulungsuntersuchungen von über 21.000 Kindern ausgewertet, die im Schuljahr 2004/2005 schulpflichtig wurden. 28 Prozent von ihnen kommen aus Familien mit Migrationshintergrund.
Dem Bericht zufolge lebt fast jedes zweite Berliner Kind im Einschulalter in einem Raucherhaushalt. Davon seien Kinder aus „der unteren sozialen Schicht“ mit 67 Prozent jedoch stärker betroffen. Nur 26 Prozent der Kinder aus einkommensstärkeren Familien leben in einem Raucherhaushalt. Übergewicht wurde bei 12 Prozent der Kinder festgestellt; 5 Prozent wurden als adipös (fettleibig) eingestuft. Von diesem Problem ist jedes fünfte Kind mit Migrationshintergrund, aber nur jedes zehnte deutscher Herkunft betroffen.
Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) sagte, der Kindergesundheitsbericht mache deutlich, „dass es durchaus Eingriffsmöglichkeiten zur Verbesserung ihrer Situation gibt“. Es gebe bereits zahlreiche Hilfsangebote. „Sie müssen aber die Förderbedürftigen auch erreichen.“ Knake-Werner plädierte für mehr aufsuchende Hilfe. DPA, TAZ