Feuerwehr krempelt sich um

STRUKTUREN Großbrände waren gestern: Hamburgs Löscher wollen schneller werden

Die Hamburger Feuerwehr hat sich bei Wohnungsbränden neue Schutzziel-Vorgaben gesetzt. Man wolle das bisheriges Einsatzkonzept komplett umstellen, hieß es gestern auf einer Pressekonferenz im Feuerwehr-Informations-Zentrum.

An dem Konzept, das ab dem kommenden Montag umgesetzt werden soll, haben die Brandschützer elf Monate lang gefeilt. Erklärtes Ziel ist es, bei Wohnungsbränden künftig schneller helfen zu können. Die bisherigen Strukturen seien vor allem auf die Bekämpfung von Großbränden ausgerichtet gewesen, sagte Hamburgs Feuerwehr-Chef Klaus Maurer dem Norddeutschen Rundfunk (NDR). „Wir hatten in den 70er-Jahren bis zu 200 Großbrände im Jahr, jetzt sind es nur noch 13.“ Aus dieser veränderten Lage ergibt sich demnach, dass nun verstärkt der klassische Wohnungsbrand in den Fokus rücken müsse. „Menschenrettung in acht Minuten“: So formuliert Maurer das selbst gesetzte Ziel in der ganzen Stadt.

„Rettung in acht Minuten“

Um das zu erreichen, rückt die Feuerwehr künftig mit kleineren Löschzügen von mehreren Wachen zum Einsatzort aus. Die ersten zehn Helfer sollen dann spätestens nach acht Minuten vor Ort sein, weitere Kräfte will man nochmals fünf Minuten später dort haben.

Um diese dezentrale Struktur umzusetzen, seien 40 neue Feuerwehrleute eingestellt worden, Dienstpläne verändert und Spezialkräfte wie die Höhenretter an andere Wachen verlegt. Der Berufsverband der Feuerwehr kritisierte gestern, in Randbereichen wie Langenhorn, Niendorf oder Rissen werde man die neuen Vorgaben voraussichtlich nicht einhalten können.  (taz)