: Ein denkbar schlechtes Beispiel
VON HANNO BÖCK
Das Internet erscheint vor allem unbedarften Anwendern oft als gefährliches Pflaster. Viren, Spam, gehackte Bankkonten und ausspionierte Zugangsdaten gehören zum Alltag in der IT-Welt. Nicht selten sind daran Softwarehersteller schuld, die unsichere Systeme entwickeln und beim Bekanntwerden von Sicherheitsproblemen diese lieber vertuschen und verschweigen, statt zeitnah für eine Lösung der Probleme zu sorgen.
Doch auch Anwender können und müssen dazu beitragen, ihre Computer abzusichern. Dazu gehört es auch, Aktualisierungen der Hersteller regelmäßig zu installieren und keine unsicheren Systeme ans Internet zu hängen. Man würde erwarten, dass sowohl öffentliche Einrichtungen als auch Behörden hier als Vorbild agieren.
Doch die Berliner Verwaltung ist ein abschreckendes Beispiel: In der Verwaltung läuft die Mehrzahl der Arbeitsplätze noch mit Windows XP, obwohl dessen Hersteller deutlich davor warnt, dieses System nach April 2014 noch zu nutzen.
Sicherheitsrisiko: Berliner Behörde
Obwohl dieses Datum seit vielen Jahren bekannt ist, hat man beim Berliner Senat lieber abgewartet. Nun ist man in einer Situation, in der die staatliche IT-Infrastruktur ein Sicherheitsrisiko darstellt. Berliner Behörden machen sich damit möglicherweise zum unfreiwilligen Komplizen von Spam-Versendern. Im schlimmsten Fall könnten sensible Daten von Berliner BürgerInnen in den Händen von Kriminellen oder auch in den Datenbanken von Geheimdiensten landen. Der Senat offenbart ein erschreckendes Maß an Verantwortungslosigkeit in Sachen IT-Sicherheit.