: Liberias Taylor vor UN-Gericht
DEN HAAG ap ■ Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte frühere liberianische Präsident Charles Taylor hat sich gestern einer ersten Anhörung vor einem UN-Sondergericht in Den Haag gestellt. Der einstige Warlord muss sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen während des Bürgerkriegs in Sierra Leone verantworten. Er hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Taylors Anwalt Karim Asad Ahmad Khan kritisierte während der 50-minütigen Anhörung die Haftbedingungen seines Mandanten. Taylor sei mitunter 16 Stunden am Tag in seiner Zelle eingeschlossen, weil in dem Gefängnis in Den Haag nicht genügend Personal zur Verfügung stehe. Zudem werde Taylor „eurozentrisches“ Essen serviert, und er könne nicht so häufig telefonieren wie während seiner Haft in Sierra Leone, erklärte Khan.