: Tauziehen um Per Mertesacker
Die Fußball-Bundesligisten Bremen und Hannover rangeln weiterhin um den Nationalspieler. Die Niedersachsen sind mit Werders Angebot nicht zufrieden, die Bremer wollen aber den finanziellen Einsatz nicht erhöhen
Das Tauziehen um Fußballnationalspieler Per Mertesacker geht in die nächste Runde. Hannover 96 und Werder Bremen pokern weiterhin um einen Transfer des 96-Profis. Der 21 Jahre alte Innenverteidiger möchte möglichst sofort von der Leine an die Weser wechseln, die beiden Fußball-Bundesligaclubs sind sich über die Ablösemodalitäten aber nicht einig. „Die Sache ist ins Rollen gebracht worden. Es hakt an finanziellen Dingen“, berichtete gestern Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs im Trainingslager des deutschen Vizemeisters in Schruns.
Die Chancen auf eine kurzfristige Einigung beurteilte Allofs skeptisch. „Damit rechne ich nicht unbedingt“, sagte der Bremer Verhandlungsführer. Er kann auf den Faktor Zeit setzen. Dagegen streben bei Hannover 96 der neue Clubchef Martin Kind und Trainer Peter Neururer eine schnelle Lösung an. Neururer möchte noch vor Beginn des Trainingslagers in Kärnten am morgigen Dienstag Klarheit haben, ob er mit dem WM-Teilnehmer planen kann.
Unabhängig vom Ausgang des Transferpokers fällt Mertesacker für die Saisonvorbereitung zunächst aus. Der Abwehrspieler hat nach der WM noch Urlaub und erholt sich von den Folgen einer Fersenoperation. Sein Vertrag bei Hannover 96 ist bis 2008 datiert, enthält aber eine Ausstiegsklausel. Danach kann der Profi 2007 für etwas mehr als eine Million Euro den Verein wechseln.
Bereits Anfang März hatte Werder wegen Mertesacker beim Nachbarn offiziell angefragt, allerdings wegen einer zu gering dotierten Offerte eine klare Absage erhalten. Bremen soll damals rund drei Millionen Euro geboten, Hannover fünf Millionen Euro verlangt haben. Inzwischen haben die Bremer nach Mertesackers herausragenden Auftritten bei der WM ihr Angebot erhöht. Es soll aber immer noch unter fünf Millionen Euro liegen.
Ein Tausch-Geschäft mit Werder-Abwehrspieler Frank Fahrenhorst lehnte Sportdirektor Allofs erneut ab. Auch Fahrenhorst, der als Wunschspieler von Hannovers Coach Neururer gilt, erteilte dieser Variante eine Absage. „Ich habe kein Interesse, Werder zu verlassen. Ich will in Bremen bleiben“, stellte Fahrenhorst klar. dpa