: Eisblock hebt Ski-Halle
FROSTSCHADEN Alpincenter Hamburg-Wittenburg droht einzustürzen und wird zur Sanierung geschlossen
Aus Sicht des neuen Pächters hat der Ski-Betrieb in Wittenburg gerade erst richtig Fahrt aufgenommen. Doch am Samstag ist schon wieder Schluss: Der Ski-Halle an der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin droht der Einsturz. Drei Monate lang bleibt sie geschlossen, damit sie saniert werden kann.
Das vom Wetter und der Jahreszeit unabhängige Ski-Vergnügen hatte große Anlaufschwierigkeiten. Vor zwei Jahren musste der Betreiber des 75-Millionen-Euro-Objekts Insolvenz anmelden. Es gehört jetzt einer Gesellschaft unter Führung der Bank Hypo Alpe Adria. Im Oktober 2008 pachtete die niederländische Hotelkette Van der Valck den Betrieb. Die Firma sieht das Projekt auf einem guten Weg: „Wir haben 25-prozentige Zuwachsraten“, sagt ihr Pressemann Volker Wünsche. Durch gutes Marketing tummelten sich inzwischen 100.000 Menschen pro Jahr auf der Piste gegenüber den früheren 30.000.
Wäre da nicht der leidige Eisblock von vier Metern Dicke, der sich am Pistenende gebildet hat – dort wo die auf minus zwei Grad gekühlte Schneefläche die Erde berührt. Ende 2009 sei festgestellt worden, dass sich das Bauwerk verforme, sagt der stellvertretende Landrat des Kreises Ludwigslust, Wolfgang Schmülling. „Bis zu drei Statikbüros“ hätten den Prozess beobachtet und entdeckt, dass der Boden unter dem Pistenende gefror, sich ausdehnte und Bauteile der Halle verformte. Zwar drohe trotz der wachsenden Spannung in der Konstruktion noch keine Gefahr, sagt Schmülling. Aus Sicherheitsgründen habe das Landratsamt trotzdem eine Schließung verfügt.
Van der Valck hat die Ski-Halle mit viel Geld wieder auf die Beine gebracht und will die Zeit der Schließung möglichst kurz halten. „Wir lassen das jetzt erst mal sanieren und schauen, von wem wir unser Geld wiederbekommen“, sagt Wünsche.
Das Land, das die Halle mit 17,4 Millionen Euro gefördert hat, wartet ab. „Wenn Investitionen nötig sind, die das Angebot ergänzen und aufwerten, dann müssen wir darüber reden“, sagt der Sprecher des Wirtschaftsministeriums. GERNOT KNÖDLER