Röttgen: Atommanager soll Endlager Gorleben prüfen

ALTLASTEN Bundesumweltminister will Ex-Chef von Vattenfall-Atom an Sicherheitsanalyse beteiligen

Vattenfall Europe hatte sich nach Pannen in den AKWs Krümmel und Brunsbüttel von Thomauske getrennt

Das Bundesumweltministerium will einen ehemaligen Atommanager für einen Sicherheitsbericht zum möglichen Atommüllendlager Gorleben einspannen. Demnach soll der Ex-Chef der Atomsparte von Vattenfall, Bruno Thomauske, an einer vorläufigen Sicherheitsanalyse beteiligt werden. Vattenfall Europe hatte sich 2007 nach einem Informations-Desaster um Pannen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel von Thomauske getrennt. Inzwischen lehrt er an der Technischen Hochschule Aachen. Der Lehrstuhl wird vom Energiekonzern RWE gefördert.

Das Umweltministerium verteidigte die Einbeziehung des Ex-Managers in die Analyse. „Herr Thomauske ist ein anerkannter Fachmann; wir sind darauf angewiesen, Experten mit den höchsten Kompetenzen ins Boot zu holen“, teilte das Ressort von Minister Norbert Röttgen (CDU) auf Anfrage mit. Das Bundesumweltministerium bemühe sich, das gesamte Know-how, das zur Verfügung stehe, in Anspruch zu nehmen. Nach elf Jahren Unterbrechung der Erkundungsarbeiten in Gorleben sei der Kreis der Experten nicht mehr sehr groß.

Die vorläufige Sicherheitsanalyse für den Standort Gorleben soll bis Ende 2012 vorliegen und alle Erkenntnisse über den Salzstock enthalten. Das Umweltministerium war bereits mit der Berufung des früheren Eon-Managers Gerald Hennenhöfer zum obersten Atomaufseher der Behörde in Kritik geraten.  (dpa)