: Bischöfe wollen Rentenkürzung für Kinderlose
Höhere Rentenansprüche für Eltern gefordert. Alternative Finanzierung durch Erhöhung der Beiträge für alle
FRANKFURT/MAIN ap ■ Die Rentenansprüche von Eltern sollten nach Ansicht der katholischen Deutschen Bischofskonferenz als Ausgleich für die Kindererziehungszeiten deutlich verbessert werden. Die für die Rentenversicherung anrechenbaren Zeiten der Kindererziehung sollten um zwei Jahre auf drei und fünf Jahre erhöht werden, heißt es in einem gestern vorgestellten Gutachten, das die Bischofskonferenz in Auftrag gegeben hatte. Im Gegenzug müssten die Rentenbezüge Kinderloser um 5,4 Prozent gekürzt oder die Beiträge aller um 1,5 Prozent erhöht werden.
Derzeit würden Familien in der Rentenversicherung benachteiligt, sagte der Trierer Bischof Reinhard Marx, der in der Bischofskonferenz für soziale Fragen zuständig ist. „Durch die Geburt und Erziehung der Kinder leisten Eltern einen unverzichtbaren Beitrag zu Wirtschaft, Staat und Gesellschaft.“
Die Vorschläge für eine erweiterte Anrechnung der Kindererziehungszeit auf die Rentenansprüche von Eltern zeigten, dass eine familiengerechte Weiterentwicklung der Rentenversicherung möglich sei, sagte Marx. Das Gutachten wurde im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von dem Sozialökonomen Jörg Althammer und dem Volkswirt Andreas Mayert erstellt.