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Archiv-Artikel

Berlin gibt Kirchner zurück

Ein Ölgemälde von Ernst Ludwig Kirchner ist gestern an die Erbin einer vom NS-Regime verfolgten jüdischen Familie zurückgegeben worden. Das Bild, „Berliner Straßenszene“ von 1913, gehörte zum Bestand des Brücke-Museums. 1933 war das Gemälde, wie die Kulturverwaltung mitteilte, in die Schweiz gebracht worden. Auf Anweisung der Eigentümer versandte das Kunsthaus Zürich im Jahr 1936 sieben Gemälde, darunter das Kirchner-Bild, an den Kölnischen Kunstverein. Ende des Jahres 1936 oder Anfang 1937 erwarb ein Kunstsammler das Gemälde zum Kaufpreis von 3000 Reichsmark. Ob die Summe in die Hände der Familie gelangte, konnte nicht geklärt werden. Die Familie des Kunsthändlers schenkte das Gemälde nach dem Zweiten Weltkrieg dem früheren Direktor des Frankfurter Städel. Von dessen Witwe habe das Land Berlin im Jahre 1980 das Gemälde gutgläubig für das Brücke-Museum erworben, hieß es gestern bei der Kulturverwaltung. Über die Details der Vereinbarung hätten die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. dpa