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Senioren sollen zum Führerscheintest

Altersforscherin der Charité fordert, die Fahrtüchtigkeit älterer Menschen regelmäßig zu überprüfen

Autofahrer über 60 Jahre sollen, so die Altersforscherin Elisabeth Steinhagen-Thiessen von der Charité, wiederholt zum Gesundheits-Check zur Verlängerung der Fahrerlaubnis. „Von alleine kommt niemand auf die Idee, seinen Führerschein abzugeben“, sagte die Leiterin der Forschungsgruppe Geriatrie.

Für viele Menschen bedeute der Führerschein im Alter eine nicht zu unterschätzende Mobilität. Vor allem für Männer und Frauen, die auf dem Land leben, könne dies der Schlüssel zur Selbstständigkeit sein. Doch einige ältere Menschen seien eine Gefahr im Straßenverkehr. „Mit dem Alter wird man starrer“, gab Steinhagen-Thiessen zu bedenken. Die Umsicht falle schwerer, die Reaktionszeit verlängere sich. Auch der Kopf spiele nicht immer so mit. Aber bisher lasse das Gesetz viel Spielraum bis zum Entzug des Führerscheins.

„Demenz ist im Alter ein riesiges Problem“, sagte die Expertin. Oft werde die Diagnose bei dem „schleichenden Krankheitsverlauf“ erst spät gestellt. Meist überredeten Angehörige die älteren Verwandten zur Untersuchung. „Wir schließen da immer eine Beurteilung der Fahrtauglichkeit ein“, sagte die Forscherin. Der Rat, das Auto für immer stehen zu lassen, sei für Ältere oft ein Schock. DPA

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