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Archiv-Artikel

Kein Solo für Nadeshda Brennicke

ORTSTERMIN Krimidreh in Berlin mit Verbot: Kein Einzelbild von der Hauptdarstellerin

Berlin, Ludwig-Erhard-Haus. Normalerweise ist der Glasbau mit den Stelzenbeinen so etwas wie der Marktplatz der Berliner Wirtschaftsleute. Man trifft sich – zur Geschäftsplanung, zum Gedankenaustausch. Heute soll das Haus die „Dienststelle“ der LKA-Beamten Markus (Jörg Schüttauf) und Carl (Dominic Boeer) darstellen, die zusammen mit Polizeipsychologin Verena Winter (Nadeshda Brennicke) einem Bombenleger das Handwerk legen müssen. Gedreht wurde der actionreiche Film in Dresden und der sächsischen Schweiz. Jetzt stehen noch die Szenen in der „Dienststelle“ aus, der „Homebase“ der Ermittler, wie Producerin Cornelia Popp sagt. Für Komik soll vor allem das ungleiche Ermittlerpaar sorgen. „Das Besondere ist, dass es nicht nur Tote en masse gibt, sondern auch noch lustig ist“, sagt Jörg Schüttauf. Wenn der Film gut ankommt, werde vielleicht eine Serie daraus.

Für Montagmittag hat RTL zu einem Set-Termin geladen. Am Straßenrand parkt „Star’s Dinner Express“, drinnen wischt eine Mitarbeiterin schnell noch die Drehtür sauber. Im Foyer warten Bierzeltbänke und ein Brötchenimbiss, getrunken wird aus Plastikbechern. Einige Fototaschen liegen auf dem Boden verstreut. Doch bis die Fotografen zum Zug kommen, dauert es lange. Dann spricht die Verantwortliche der Marketingfirma. „Bitte keine Einzelfotos von Nadeshda Brennicke“, betont sie nachdrücklich, „das steht so in ihrem Vertrag.“

In 10er-Grüppchen werden die Fotografen ans Set gelassen. Als plötzlich ein Pulk nach draußen hechtet, ist klar, dass die hübsche Brennicke nicht weit sein kann. Plötzlich: „Jemand hat ein Einzelfoto von Nadeshda gemacht“, flüstert ein Mann der Pressefrau ins Ohr. „Was?!“ – die Marketingchefin ist entsetzt. Sie wollen den Übeltäter suchen. Ob sie ihn gefunden haben, ist nicht überliefert. ANNE C. SCHMIDT