: Schreckliche Bilder
betr.: taz-Berichterstattung zum Krieg
Seit dem 17. Juli, das sind 11 leidvolle Tage, bringt ihr auf der Titelseite (und Seite 2/3) ausschließlich Bilder von Panzern, Detonationen, Trümmern, traumatisierten Menschen mit zerbombten Leibern, also Bilder von Leid und Zerstörung, vorwiegend aus dem Libanon, vorwiegend libanesische Opfer.
Ihr macht der Bild-Zeitung Konkurrenz, auch wenn eure Titel wie „Krieg um Geiseln“ oder „Israel bombt 700.000 in die Flucht“ lange nicht so aufreißerisch daherkommen. Wir leben in Deutschland, und unsere einzige Verbindung zu Israel (zu Libanon fällt mir keine ein) ist unsere Geschichte unter Hitler und danach. Deshalb das Interesse, so viel große und schreckliche Kriegsberichte und Kriegsbilder aus dem Libanon und Gaza zu zeigen bzw. zu formulieren, um den deutschen Lesern zu zeigen, die Israelis (Juden) sind auch nicht besser, als wir es waren? Es passiert auch ohne diesen Konflikt noch genug Schreckliches oder Nennenswertes, über das ihr berichten könntet. Ich jedenfalls habe eure Kriegsbilder satt und wünsche mir von euch, endlich mal wieder mit etwas anderem zu titeln.
MICHAEL KRAMERHausen a. d. L.