Lächerliche Millionen

WERDER Viel Geld ist nicht genug für einen Verkauf von Mittelfeld-Jungstar Mesut Özil an Real Madrid

Ob Werder-Jungstar Mesut Özil künftig für Real Madrid spielt, ist einen Tag vor dem Bremer Qualifikationsspiel für die Championsleague noch unklar. Energisch dementiert hat jedenfalls Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs Meldungen über eine Einigung, die spanische Zeitungen veröffentlicht hatten. „Ich habe gesagt, dass das Angebot inakzeptabel war, man hätte auch sagen können lächerlich“, so der einstige Torjäger.

Laut online-Ausgabe der Sportzeitung Marca hatten die Madrilenen die Offerte von ursprünglich neun auf mittlerweile 14 Millionen Euro erhöht. Außerdem habe der Spieler „dado el sí al Real Madrid“ – bloß verlange der Bremer Klub weiterhin mindestens 20 Millionen für den herausragenden Akteur der Fußball-WM.

Die Zeit für einen Wechsel wird allerdings knapp. Denn fundamentale Bedingung für den Transfer sei es aus spanischer Sicht, dass Özil „nicht eine Minute“ im anstehenden Uefa-Wettbewerb spiele, so Marca.com weiter. Dann wäre er nämlich für Real in der Champions-League nicht spielberechtigt. Während Real-Fans im Marca-Forum bereits Amnesty International einschalten und UNO-Blauhelm-Truppen zur Wahrung der Menschenrechte an die Weser kommandieren wollen, musste Özil gestern fürs offizielle Werder-Mannschaftsfoto posieren – wohl auch zur Illustration von Allofs Aussagen: Der unterstrich gestern, dass der 22-Jährige Werders Spieler sei, und er auch „glaube, dass es so bleiben wird“. Abgebrochen sind die Verhandlungen damit nicht: Für Gespräche sei man „immer bereit, Tag und Nacht“, so der Klub-Chef.

Werder könnte Özil in Topform am Mittwoch gut gebrauchen: Neben der Ehre würde die Qualifikation für die Championsleague Einnahmen in Höhe von mindestens 15 Millionen Euro bedeuten. Dass der Wechsel zu den „Königlichen“ an ein paar Millionen scheitert, wäre in der Tat fast lächerlich: Real ist der finanzstärkste, berühmteste und erfolgreichste Fußballklub der Welt. Mit 94 Millionen Euro Transfersumme für Cristiano Ronaldo hält er auch in dieser Disziplin den Rekord. (taz/dpa)