: Schweigern und wummern
TECHNO Trotz Loveparade-Desaster rollt die Fuckparade am Samstag durch Mitte. Gedenkminute für Opfer
Stille soll herrschen – ausgerechnet auf der Fuckparade. Für die Opfer des Unglücks bei der Duisburger Loveparade wird es bei dem Technoumzug am Samstag eine Schweigeminute geben. Gleich zu Beginn der Demo werde am Leipziger Platz der Toten gedacht, sagt Veranstalter Thomas Rupp. Auch Loveparade-Erfinder Dr. Motte will zu dem Umzug kommen.
Die Fuckparade war 1997 als Gegenbewegung zur Loveparade gegründet worden. Einige Protagonisten der Szene spalteten sich aus Protest gegen das immer kommerziellere Massenspektakel ab und gründeten einen eigenen Straßenumzug. Die Loveparade lief Ende der 90er auf ihren Höhepunkt zu, bei dem bis zu 1,5 Millionen Raver auf der Straße des 17. Juni tanzten. Zur Fuckparade kommen selten mehr als 2.000 Menschen. Sie sehen sich aber als stolze Teilnehmer der „wahren Loveparade“ ohne „Technokirmes“, so der ehemalige Mitorganisator WolleXDP.
Für obsolet hält Veranstalter Rupp die Fuckparade nach dem Aus des einstigen Hassobjekts nicht. Der Umzug habe sich von der Loveparade „gelöst“ und sei eine eigene Bewegung mit politischen Forderungen, sagt der 45-Jährige. Nach der Schweigeminute werden 13 Wagen durch Mitte ziehen. (dpa)