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Archiv-Artikel

was macht eigentlich ...… Rembrandt-Detektiv Ernst van de Wetering? Am Bild des Meisters kratzen

Von era

Er guckt, er starrt, er sucht. Haarscharf und durch die Lupe, zweifelnd. Fälschungen sind böse, und die Bösen will Ernst van de Wetering, der Leiter des Amsterdamer Rembrandt Research Projekts, besiegen. Über die Werke des Meisters wacht er mit Adleraugen. Zurzeit guckt auch Berlin Rembrandt. Zum 400. Geburtstag des Künstlers kann sich im Kulturforum noch bis 5. November jeder im Detail von Rembrandts Arbeiten verlieren. Van de Wetering allerdings darf sie auch anfassen: Er buddelt sich durch Farbschichten und Pinselstrichhaufen, kratzt er an Holz herum und stichelt im Leim. Rembrandts Schwung des Farbauftrags, seine Malmacken, das Holz seiner Rahmen und die Eigenheiten seiner Werkstatt – van de Wetering kennt sie alle. Die Fälschungen will er entlarven, sich dabei aber einen möglichst neutralen Blick bewahren. So neutral, wie ein Blick nach jahrelanger Betrachtung von Originalen und Fälschungen eben noch sein kann. Die schlichte Einteilung in Echt und Unecht sei falsch, sagt van de Wetering. „Copy and Paste“ ist und war auch früher schon Trend, Rembrandts Schüler imitierten ihren Lehrer. Im kunstdetektivschen Fachjargon heißt das dann Abschreibung. Nur weiß man nicht mehr genau, ob das so akzeptabel ist. Ist das noch Rembrandt? Van de Wetering hat es nicht leicht mit den Menschen. Mit Hilfe der Holzbiologie, Beobachtungsgabe und jahrelanger Erfahrung sucht er jedoch trotzdem den Wurm in der Kunst. Aber keine Angst, wegnehmen will er niemandem etwas. Gucken dürfen ja schließlich alle. era  Foto: AP