: Mittelmeer auf der Suche nach Sonne
Odyssee-Musikfestival geht in die zweite Woche. Bisher ein voller Erfolg. Veranstalter hadern mit dem Wetter
„Umsonst und draußen“ steht in großen Lettern auf den Flyern des Odyssee-Musikfestivals. Allerdings wurde diese Losung in der ersten Veranstaltungswoche durch zahlreiche Regenschauer behindert. Für die Veranstalter ist das aber kein Grund für finstere Mienen. „Trotz des durchmischten Wetters war es künstlerisch ein großer Erfolg“, sagt Rolf Stein vom Bahnhof Langendreer in Bochum, der seine Konzerte in diesem Jahr erstmals auf der Freilichtbühne Wattenscheid ausrichtet.
Es seien etwa 300 Besucher gekommen und auch die Gruppe „Loulou Djine“ sei ein guter Griff gewesen. „Die haben eine wunderbar schnelle und tanzbare Musik gemacht“, erzählt Stein. Für die zwei Konzerte an den nächsten beiden Samstagen rechnet er bei gutem Wetter mit einer Verdopplung der Zuschauerzahl. Dann spielen jeweils die Gruppen „Orient Expressions“ und „Les Boukakes“.
Die Auswirkungen der Wetterlaunen bekam auch der veranstaltende Ringlokschuppen in Mülheim zu spüren. So musste die Open-Air-Veranstaltung kurzfristig von der „Drehscheibe“, die sich vor dem Schuppen befindet, ins Innere verlegt werden. „Die Besucherresonanz war trotzdem gut“, sagt Claudia Saerbeck, Programm-Managerin des Ringlokschuppens. Der Grund war auch hier das Quintett Loulou Djine aus Frankreich und Jugoslawien. „Es war eine Super-Live-Präsentation“, meint Saerbeck. Vier Zugaben seien gespielt worden und die Stimmung sei toll gewesen. Saerbeck resümiert: „Unsere Erwartungen sind erfüllt worden.“
Heute startet die zweite Woche des Festivals mit einer neuen Band aus dem Mittelmeerraum. „Orient Expressions“ aus der Türkei spielen in der Konzertmuschel im Volkspark Hagen, bevor sie am Freitag und Samstag in Mülheim und Bochum ihre moderne Version türkischer Folklore vorstellen. „Wir sind sehr auf die Band und ihre Präsentation gespannt“, so Saerbeck. Den Abschluss der musikalischen Odyssee durch das Mittelmeer bilden dann „Les Boukakes“ in der nächsten Woche. Laut Saerbeck ist diese Musikgruppe der „Geheimtipp“.
Ohnehin lässt sich der Wert des Festivals nicht allein an Besucherzahlen ablesen. „Wir orientieren uns an inhaltlichen Zielen“, erklärt Rolf Stein. Saerbeck ergänzt: „Es sollen auch Werte ans Publikum vermittelt werden.“ Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter sich bessert, damit möglichst viele Besucher am interkulturellen Austausch der musikalischen Art teilnehmen. Schließlich ist es „umsonst und draußen.“ MHE