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Archiv-Artikel

DAS WETTER: IM STUTENHOLZ

„Schnipp, schnapp“, hallte es durch den Wald. Zug um Zug köpfte Gwen die Pilze. Die Ausbeute war gut in diesem Jahr im Breisinger Stutenholz. „Schnipp, schnapp, rein in Sack!“, trällerte Gwen vergnügt vor sich hin, während sie alles niedermähte, was drei Zentimeter aus dem Boden ragte. Doch plötzliche grollte ein mächtiges Wiehern durchs Gehölz. Gwen erstarrte. „Oh nein!“ Ihr stockte der Atem. Da tippte ihr jemand auf die linke Schulter. Sie drehte sich um und erblickte eine vier Meter fünfzig hohe rabenschwarze Stute mit tadelndem Blick. „Wieheheher! Weheheher frisst hiehiiieeeer meine Piiiiiilze?“ Gwen flogen die Haare nach hinten. „I-ich, ja also …“, stammelte sie. Die Stute schüttelte ihre dunkle Mähne. „Neeeeiiiiieieneieneiiin!“, wieherte sie. Gwen sah verlegen auf ihren prall gefüllten Pilzbeutel. Die Stute fuhr unbeirrt fort zu meckern. Gwen glaubte sich verloren, da kam zu ihrer Rettung eine Politesse vorbei und ermahnte die Stute, weil sie mit ihrem Pferdehintern seit 15 Minuten im Halteverbot stand. Da hatte Gwen noch mal Glück gehabt.