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Archiv-Artikel

Dem US-Aufschwung geht die Puste aus

WIRTSCHAFTSKRISE US-Notenbankchef Ben Bernanke sichert der Wirtschaft weitere Unterstützung zu

Von TA

WASHINGTON dpa/taz | Die größte Volkswirtschaft der Welt wuchs im zweiten Quartal deutlich schwächer als zunächst erwartet. US-Notenbankchef Ben Bernanke machte am Wochenende klar, dass die Federal Reserve durchaus noch „ungewöhnliche Mittel“ zur Ankurbelung der Konjunktur einsetzen will, sollte sich der Ausblick weiter verschlechtern. Die Zentralbank werde „alles unternehmen, was sie kann, um die Fortsetzung der Wirtschaftserholung zu sichern“. Aufs Jahr hochgerechnet legte das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen April und Juni lediglich um magere 1,6 Prozent zu. In einer ersten Schätzung vor einem Monat war noch von 2,4 Prozent die Rede gewesen. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte das BIP hingegen noch um 3,7 Prozent zugelegt. Die Zahlen verstärken die Sorge, den USA könnte ein erneuter Rückfall in die Rezession bevorstehen.

„Sollten weitere Maßnahmen nötig werden, stehen geldpolitische Optionen für eine zusätzliche Ankurbelung zur Verfügung“, betonte Bernanke. Mit Blick auf zusätzliche Maßnahmen, mit denen die Fed das Wirtschaftswachstum fördern könnte, nannte Bernanke neue Käufe lang laufender Staatsanleihen, um die damit verbundenen Zinsen zu drücken. Zudem könne die Fed die Zinszahlungen auf Bankreserven verringern, um die Kreditvergabe der Geldhäuser anzukurbeln.

Im Zuge ihrer Unterstützung notleidender Geschäftsbanken hat die US-Notenbank diesen faule Hypothekenpapiere im Wert von 2 Billionen Dollar abgekauft. Bereits Anfang August hatte der US-Notenbankchef zugesichert, diesen Wertpapierbestand auf knapp über 2 Billionen Dollar zu halten.

Bislang weigert sich die Fed, Einzelheiten zur Bankenrettung zu veröffentlichen. US-Medien wollen sie gerichtlich dazu zwingen, die Namen der von ihren Programmen begünstigten Institute, die zugesprochenen Mittel und weitere Informationen zu veröffentlichen. Am Samstag gewährte ein New Yorker Gericht der Fed eine Frist von 60 Tagen, um ein Urteil vom März umzusetzen und Details ihrer Vorgehensweise preiszugeben. TA