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Archiv-Artikel

Schuljahresbeginn Große Klasse, Frau D-D!

Für Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig ist das Thema Klassengröße zur peinlichen Angelegenheit geworden. Sie war es, die gleich nach Amtsantritt im April 2004 verkündete, die kleinen Klassen mit 25 Schülern könnten nicht so bleiben. Sie war es auch, die die Frequenzen hochsetzen ließ und per Anmeldesystem die Bildung kleiner Klassen verhinderte.

Kommentar von KAIJA KUTTER

Auf Druck der CDU-Basis und nicht zuletzt von Bürgermeister Ole von Beust, der Ende Juni erklärte, er rede bereits mit der Behörde über kleinere Klassen, ist sie nun zum Schwenk gezwungen – kein Umlenken, das von Herzen kommt. Die Formel, die eingesetzt wird, um das Gesicht zu wahren und nicht zu viel Geld auszugeben: Nur in sozial schwierigen Gebieten soll der Schaden behoben und nachgebessert werden – durch zusätzliche Erzieher oder, vielleicht, sogar kleinere Klassen. Besser als nichts – hoffentlich fällt dieses Trostpflaster nicht gar zu kärglich aus.

Getröstet wird damit nicht die Mehrheit der Eltern aus den sozial stabileren Stadtteilen. Auch sie finden es nicht gut, wenn ihre Kinder im Unterricht zu selten zu Wort kommen und nicht genug Aufmerksamkeit seitens der LehrerInnen erfahren. Ihnen gegenüber sollte Dinges-Dierig wenigstens ehrlich sein und zu ihren Taten stehen – anstatt nun Märchen zu erzählen.