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Begleitet von einem Bürgerfest ist gestern im westfälischen Hagen der Grundstein eines Museums für das Werk des Hagener Malers Emil Schumacher (1912–1999) gelegt worden. An diesem Tag wäre Schumacher 94 Jahre alt geworden. In dem rund 26 Millionen Euro teuren Bau sollen nach Angaben der Stadt unter anderem 85 Ölbilder, 200 Arbeiten auf Papier und das gesamte grafische Werk ausgestellt werden. Der Neubau soll genau in zwei Jahren eröffnet werden.
Schumacher gilt als herausragender Vertreter des abstrakten Expressionismus. Er gehörte zu den Mitbegründern der abstrakten Kunst im Nachkriegsdeutschland. Die von der Emil-Schumacher-Stiftung der Stadt überlassene Sammlung hat einen Schätzwert von 50 Millionen Euro. Das neue Museum wird in der Innenstadt direkt neben dem Karl Ernst Osthaus Museum gebaut. Es soll mit diesem durch einen gemeinsamen Eingang verbunden werden.
Der Hitler-Biograf und NS-Experte Joachim Fest hat seine Kritik an Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass verschärft. Dessen spätes Bekenntnis, in jungen Jahren kurzzeitig der Waffen-SS angehört zu haben, nannte er eine „schrille Lebenslüge“. „Er war immer unbarmherzig, wenn es um Jugendsünden ging“, sagt Fest in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Cicero, die am Donnerstag erscheint.
„Er hat sich jahrzehntelang moralisch aufgespielt und Mitmenschen gnadenlos kritisiert.“ Grass’ Eingeständnis komme nicht nur viel zu spät, „es entlarvt eine hochfahrende Selbstgerechtigkeit und Doppelmoral“. Kein anderer habe so gern ethische Noten verteilt wie Grass, „kein anderer saß auf einem so hohen Ross, kein anderer fällt nun so tief“, schreibt der frühere Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.