Sayonara Nukes

Ein Initiative von in Berlin lebenden Japaner*innen ruft zur Demonstration auf. Drei Jahre nach Fukushima fordert sie die Abschaltung aller Atomanlagen weltweit

Samstag, 8. März

Start: 13 Uhr am Brandenburger Tor, von da aus geht es zur japanischen Botschaft.

Zum 3. Jahrestag der Fukushima-Katastrophe rufen AntiAtomBerlin, Sayonara Nukes Berlin, Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V. und NaturFreunde Berlin e.V. zur Demonstration auf.

www.sayonara-nukes-berlin.org

www.antiatomberlin.de

Am 11. März 2011 ereignete sich im japanischen Fukushima die bisher größte Atomkatastrophe in der Geschichte der Menschheit. Infolge eines Erdbebens und der Überflutung durch einen darauf folgenden Tsunami wurde die Atomanlage Fukushima Daiichi schwer beschädigt. Der Kühlkreislauf brach zusammen. In drei Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Die Folgen sind verheerend: 150.000 Menschen mussten evakuiert werden, große Mengen an radioaktivem Material wurden freigesetzt. „Fukushima ist längst nicht vorbei, noch immer müssen die drei durchgeschmolzenen Reaktoren gekühlt werden, und noch immer besteht ein großes Gefahrenpotenzial durch Block 4 mit seinen Brennstäben im Abklingbecken“, sagt Haila Beyme von AntiAtomBerlin.

Anlässlich des Fukushima-Jahrestages veranstalten die Bürgerinitiativen Sayonara Nukes Berlin und AntiAtomBerlin eine Demonstration zur japanischen Botschaft. „Wir sind eine Gruppe von in Berlin lebenden Japaner*innen, die sich gegen die Nutzung der Atomkraft engagiert“, berichtet Masao Fukumoto, Pressesprecher von Sayonara Nukes. Die Gruppe wurde vor einem Jahr von der Japanerin Hiroko Held ins Leben gerufen. Sie wollte sich den vielen Demonstrationen anschließen, die in ihrer Heimat stattfanden. Hiroko Held mobilisierte zuerst ihre japanischen Freunde und dann kam eines zum anderen.

Auch in diesem Jahr wollen die Aktiven von Sayonara Nukes wieder eine Schweigeminute vor dem Brandenburger Tor abhalten. „Wir möchten aber nicht nur unsere Solidarität mit den Betroffenen in Japan zeigen, sondern auch unserer Hoffnung Ausdruck verleihen, dass eine Gesellschaft ohne Atomkraft möglich ist“, sagt Fukumoto. Das Symbol für diese Hoffnung ist das Kazaguruma. Kazaguruma ist Japanisch und bedeutet übersetzt etwa Spielwindrad. Das kleine Kinderspielzeug steht Pate für seinen großen Bruder, der die Energiewende antreibt.

Kazaguruma symbolisiert die Hoffnung auf eine Gesellschaft ohne Atomkraft

MASAO FUKUMOTO

Auf der Webseite der Gruppe findet sich eine Anleitung, mit der man sich ein Kazaguruma basteln kann. Fukumoto hofft, dass sich viele BerlinerInnen an der Demonstration beteiligen – gerne auch mit einem kleinen Windrad. Zum Abschluss der Demo sollen diese dann gegenüber der japanischen Botschaft in die Erde gesteckt werden. Dort wurde im letzten Jahr ein Kirschbaum gepflanzt, den ein Schild ziert: „Den nie genannten Kämpfern gegen die Atomenergie in Japan“. JÖRN ALEXANDER