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Archiv-Artikel

Hilfsgelder für Libanon

Geber-Konferenz will sich mit 500 Millionen Euro am Wiederaufbau des Libanons beteiligen

STOCKHOLM dpa ■ Scharfe Kritik an Israels See- und Luftblockade gegen den Libanon hat gestern die internationale Geberkonferenz zum Wiederaufbau des schwer zerstörten Landes geprägt. Der libanesische Ministerpräsident Fouad Siniora sagte vor Regierungsvertretern aus 49 Staaten: „Israel unterminiert damit die Beseitigung der Kriegsschäden.“ Auch Schwedens Regierungschef Göran Persson forderte ein sofortiges Ende der „für den Libanon demütigenden Blockade“. Er hoffte, dass Konferenzteilnehmer dem Land rund 400 Millionen Euro Hilfe zusagen werden. Zu einer möglicherweise einzufordernden Beteiligung Israels am Wiederaufbau des Libanon sagte er, das müsse „zu einem späteren Zeitpunkt sicher geprüft werden“.

Die USA hatten schon vorher 230 Millionen Dollar (180 Millionen Euro) versprochen. Die Bundesregierung sagte 22 Millionen Euro zu. Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) kündigte an, das Geld solle für die Verbesserung von Grenzkontrollen sowie den Wiederaufbau des Wassersektors eingesetzt werden. Die EU-Kommission versprach insgesamt 62 Millionen Euro. Eine Reihe arabischer Staaten, allen voran Saudi-Arabien, hat bereits in großem Umfang Nothilfe für den Libanon geleistet.

Israel, Syrien und der Iran wurden zum Treffen nicht eingeladen. Siniora nannte es „ein völlig haltloses Gerücht“, dass in Stockholm zugesagte Hilfsgelder an die Hisbollah gehen werden. Den Sofortbedarf seines Landes bezifferte er für erste Wiederaufbaumaßnahmen bis Dezember auf 530 Millionen Dollar. Ende des Jahres sollen weitere langfristige Hilfsmaßnahmen beraten werden.

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