das wichtigste : AKW wird umgebaut
Vattenfall hat bis 20. September Zeit, Pläne für neue Notstromversorgung in Brunsbüttel einzureichen
BERLIN taz ■ Das AKW Brunsbüttel muss umgebaut werden: Wie eine Sprecherin des Kieler Gesundheitsministeriums gegenüber der taz bestätigte, muss die Betreiberfirma Vattenfall bis 20. September einen so genannten Änderungsantrag für seine Notstromversorgung einreichen. Solche Anträge sind gemäß Atomrecht immer dann notwendig, wenn an der ursprünglich genehmigten Bauweise etwas geändert werden muss.
Nach einem Fast-GAU im schwedischen AKW Forsmark wiesen Experten auch auf die Notstromversorgung in Brunsbüttel hin. An der Elbe wie in Schweden wird der Strom für die Kühlpumpen über so genannte Wechselrichter erzeugt. Die Wechselrichter waren in Schweden nach einem Kurzschluss ausgefallen.
„Es geht darum, dass Wechselrichter für das autarke Zuschalten der Notstromversorgung keine Rolle mehr spielen dürfen“, so Sprecherin Ursel Meenzen. Dies sei das Ergebnis des letzten atomaufsichtlichen Gesprächs, zu dem die für Atomaufsicht zuständige Ministerin Gitta Trauernicht (SPD) am 23. August Betreiber, Experten und Bundesumweltministerium geladen hatte.
Unterdessen zeichnet sich eine öffentliche Sitzung des Bundestagsausschusses für Reaktorsicherheit zur Sicherheit des AKWs Brunsbüttel ab: „Es betrifft die öffentliche Sicherheit, deshalb ist es sinnvoll, die Sitzung öffentlich abzuhalten“, erklärte die Ausschussvorsitzende Petra Bierwirth (SPD). Damit habe Bundesumweltminister Sigmar Gabriel kein Problem, den der Ausschuss auf Antrag der Bündnisgrünen geladen hat. Die CDU dagegen will die Sitzung nichtöffentlich abhalten. NICK REIMER