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Archiv-Artikel

S-Bahn prüft Bremsen

VERKEHR Unternehmen verstärkt Kontrollen und will so Vertrauen zurückgewinnen

Die S-Bahn wird ab 4. Oktober täglich die Funktionsfähigkeit der Besandungsanlagen ihrer Triebzüge prüfen. Das vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) akzeptierte Betriebskonzept stelle sicher, dass die Fahrzeuge jederzeit rechtzeitig zum Stehen kommen, teilte die Deutsche Bahn AG am Mittwoch mit. Die tägliche Kontrolle der Anlagen finde außerhalb der Werkstätten auf geeigneten Abstellgleisen im S-Bahn-Netz statt.

Bei den Kontrollen werde überprüft, ob ausreichend Bremssand in den dafür vorgesehenen Behältern unter den Fahrzeugen vorhanden ist und ob die Besandung der Schienen zuverlässig funktioniert. Anfang September führte die Bahn nach eigenen Angaben die wöchentliche Funktionsprüfung ein. Davor fand die Prüfung im 7- bis 14-täglichen Rhythmus statt.

Nach Angaben eines EBA-Sprechers handelt es sich um eine Selbstverpflichtung der S-Bahn. Die Maßnahme diene zur Überprüfung der Bremswegsicherheit. Sie sei mit dem Eisenbahn-Bundesamt abgestimmt worden. Die Kontrolle der Besandungsanlagen dauert bei einem Zug mit acht Wagen 25 Minuten.

Umfangreiche Auflagen

Die Umsetzung der neuen Fristen für die Funktionsprüfung der Besandungsanlagen sei ein „weiterer Baustein im Bemühen der Geschäftsführung“, bei Fahrgästen und Bestellern das Vertrauen in die S-Bahn zurückzugewinnen, sagte ein Sprecher. Das EBA hatte der Berliner S-Bahn mehrmals Auflagen gemacht. Wegen Wartungsmängeln an Rädern und später an Bremsen musste im vergangenen Jahr ein Teil der Flotte der Baureihe 481 aus dem Verkehr gezogen werden. Bis heute hat das DB-Tochterunternehmen den Wartungsstau nicht aufgeholt und kann nur eingeschränkten Verkehr anbieten. (dapd)