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SYLVIA PRAHL
Egal, wohin man schaut, überall springen einem furchterregende Aufdrucke und zweifelhafte Muster nebst abenteuerlicher Farbgestaltung ins wunde Auge. Warum sollten wir auf unseren Shirts den Schriftzug „Camp David“ zur Schau stellen? Was sollen wir unseren Mitmenschen damit sagen? Mehr Angst macht noch die pseudopositive optische Ästhetikaxt der olympischen Funktionskleidung. Das nehmen wir nicht länger hin und gestalten unsere Decken, Sets und sonstige Stoffe selbst! Inspiriert von Bildern der Künstler Horst Bartnig, Juliane Leisch oder Terbloem entwickeln Kinder eigene Ornamente, schnitzen sie in Stempel, bedrucken dann Papier und Stoffe – und machen sich damit spielend unabhängig von der Mustermafia. Denn eines steht fest: So ein Muster prägt spürbar den Alltag und wirkt sich auf die Laune aus. Damit das mit dem Rapport auch Hand und Fuß hat, ist der Workshop „Das Bettdeckenornament“ gleich für zwei Tage angesetzt: Samstag und Sonntag machen sich Kinder ab zehn Jahren jeweils in der Zeit von 10 bis 13 Uhr daran, die Welt nach ihrem Geschmack zu verschönern (jugend-im-museum.de, 15 € Gebühr plus 10 € Material, Anmeldung: 266 42 22 42).
Einen Vorgeschmack auf den Frühling holen wir uns derweil im Britzer Garten. Dort macht sich Bernd Steinbrecher mit Kindern und ihren Eltern auf die Suche nach den ersten zurückgekehrten Zugvögeln. Und das sind ja schon ein paar. Die Tour geht am Sonntag um 11 Uhr los und dauert anderthalb Stunden. Wer danach noch Muße hat, baut im Verwaltungsgebäude noch schnell einen Vogelnistkasten. Wer weiß, vielleicht überwintert im nächsten Jahr eine Graugans, die den weiten Weg gen Süden scheut, auf dem eigenen Balkon? (Treffpunkt: Parkeingang Sangerhauser Weg, 3 €, erm. 2 €, zzgl. Parkeintritt und Materialkosten für die Nistkästen). Falls es mit der Sichtung des Zilpzalps doch nicht so klappen sollte, alles halb so wild. Im Ausstellungspavillon des Britzer Gartens ist die Vogelwelt im Frühling zu betrachten (Ausstellung frei, Parkeintritt).
Beim 4. Kinderkonzert in der Komischen Oper geht es im weitesten Sinne auch um die Natur: Das Orchester der Komischen Oper musiziert am Sonntag und am Donnerstag jeweils um 11 Uhr unter dem Titel Sonne, Mond und Sterne. Auf dem Programm stehen „Der Mond geht über die Wiese“ von Sergej Prokofjew, „Der Abendsegen“ aus Humperdincks „Hänsel und Gretel“ und die „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg. Und weil still sitzen leichter fällt, wenn es etwas zu schauen gibt, lässt die Puppenspielerin Magda Lena Schlott dabei die Puppen tanzen (komische-oper-berlin.de, 8/9 € Eintritt).
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