: Bundesbank überweist Milliarden an Schäuble
FINANZEN Zentralbank verbucht 4,6 Milliarden Euro Gewinn – auch aus griechischen Staatsanleihen
Frankfurt rtr | Nach zwei mageren Jahren kann sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wieder über eine Milliarden-Überweisung der Bundesbank für seinen Haushalt freuen. Wie die Bundesbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, lag der Gewinn im vergangenen Jahr bei 4,6 Milliarden Euro – so hoch wie seit 2008 nicht mehr. In den Jahren zuvor hatten Rückstellungen das Ergebnis gedrückt.
Für 2013 seien keine weiteren Reserven gebildet worden, die gesamte Wagnisrückstellung bleibe deshalb bei 14,4 Milliarden Euro, sagte Bundesbank-Chef Jens Weidmann. Eine Auflösung dieser Rückstellungen sei derzeit allerdings nicht angebracht, weil angesichts des zuletzt gesunkenen Leitzinses bereits jetzt ein niedrigeres Ergebnis für 2014 absehbar sei.
Die Regierung darf maximal 2,5 Milliarden Euro des Gewinns im Haushalt verplanen. Die restlichen 2,1 Milliarden Euro würden zur Schuldentilgung eingesetzt, sagte ein Sprecher Schäubles. Geld von der Bundesbank war in den Krisenjahren nur spärlich nach Berlin geflossen. Für 2012 waren 664 Millionen Euro und für 2011 lediglich 643 Millionen Euro überwiesen worden. 2010 gab es immerhin noch ein Plus von 2,2 Milliarden Euro.
Wichtigste Einnahmequelle der Bundesbank waren auch 2013 die Zinserträge, die sich auf 7,3 Milliarden Euro summierten. Wegen der Leitzinssenkungen der EZB fielen sie damit jedoch geringer aus als ein Jahr zuvor mit elf Milliarden Euro. Enthalten sind in den Zinserträgen auch Einnahmen, die die Bundesbank im Zuge des in Deutschland heftig umstrittenen Aufkaufs unter anderem griechischer Staatsanleihen erzielte. Die deutsche Zentralbank hatte diese vor 2012 im Rahmen eines Programms der Europäischen Zentralbank (EZB) gekauft.
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