Business Class soll mehr fürs Fliegen zahlen

REISEN Die Luftverkehrsteuer müsste nach Platzverbrauch gestaffelt werden, fordern Umweltschützer

BERLIN taz | Die von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante Luftverkehrsteuer ist gut, aber sie könnte gerechter sein – und mehr Einnahmen bringen. Das zumindest findet mehr als ein Dutzend umwelt- und entwicklungspolitischer Gruppen, darunter Brot für die Welt, der BUND, Attac und Oxfam. Für Passagiere in gehobenen Sitzklassen müsse die Steuer deutlich höher sein, fordern sie. Die Mehreinnahmen – insgesamt könnten statt eine Milliarde dann bis zu drei Milliarden Euro jährlich zusammenkommen – sollten in Entwicklungs- und Klimaschutzprojekte fließen.

Nach den bisherigen Planungen müssen die Fluggesellschaften für jeden Passagier, der von einem deutschen Flughafen abhebt, bei Kurzstrecken eine Luftverkehrssteuer in Höhe von 8 Euro zahlen; bei Mittelstrecken sind es 25 Euro und bei Langstrecken 45 Euro. Die Umweltgruppen forden gestaffelte Sätze: Für normale Kunden soll sich nichts ändern; für Kunden der Geschäftsreiseklasse müssten die Fluggesellschaften demnach 15 Euro auf Kurzstrecken, 48 auf Mittelstrecken und 86 auf Langstrecken berappen; für Kunden der 1. Klasse sollen es 45, 86 und 117 Euro sein. Dies sei gerecht und umweltpolitisch geboten, hieß es. Kunden der gehobenen Klassen benötigten mehr Platz und seien daher für einen höheren Energieverbrauch verantwortlich.

RICHARD ROTHER