ARTENSCHUTZ : Heimat der Dickhornschafe
RIVERSIDE | Ein etwa 1.500 Jahre altes Kothäufchen beweist die frühe Existenz von Dickhornschafen (Ovis canadensis) auf der mexikanischen Insel Tiburón. Wissenschaftler entdeckten den fossilen Dung in einer Höhle auf der Insel. Die in den 1970er Jahren erfolgte Ansiedelung einer Population von Dickhornschafen auf Tiburón erscheint mit diesem Fund in einem neuen Licht, schreiben die Forscher im Fachmagazin Plos One. Völlig unbeabsichtigt sei damals eine ursprüngliche Art wieder in ihrem ehemaligen Lebensraum angesiedelt worden. Die 16 weiblichen und 4 männlichen Dickhornschafe waren 1975 im Zuge einer Artenschutzmaßnahme vom Festland auf die Insel gebracht worden. Die Population wuchs rasch auf 500 Tiere an, da auf der Insel natürliche Feinde wie Berglöwen fehlten und die Jagd auf die Tiere stark reguliert war. Auch gab es keine Hausschafe, die ansteckende Krankheiten verbreiteten. Bisher sei die Maßnahme stets als Einführung einer fremden Art in ein zuvor unbesetztes Ökosystem betrachtet worden, so die Forscher um Benjamin Wilder von der University of California Riverside. Unter Fachleuten war die Operation deshalb umstritten. (dpa)