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Archiv-Artikel

WIRTSCHAFT IM STAU: BAHN FREI, JOB WEG

Einen neuen Blickwinkel auf die ärgerlichen Verkehrsbehinderungen zu Stoßzeiten gewährt die Zeitschrift National Geographic Deutschland: Für ihre April-Ausgabe ließ sie die Mobilitätsagentur Inrix die Fahrzeiten von Berufspendlern untersuchen. „Je mehr Staus, desto besser geht es der Wirtschaft“, lautet die nachvollziehbare Erkenntnis der Experten. Klar: Nur wer einen Job hat, kann auch hinfahren. Entsprechend niedrig war das Verkehrsaufkommen zur Schuldenkrise 2011 in den gebeutelten Ländern Südeuropas. Bisweilen waren dort nur noch die Wagenkolonnen der EU-Bürokraten unterwegs, wenn die nicht gerade im heimischen Brüssel für Verkehrsinfarkte sorgten. Im prosperierenden Stuttgart mussten Berufstätige dagegen 60 Stunden und in München immerhin noch 40 Stunden in ihren Autos ausharren, während arbeitende Berliner mit 20 Stunden Fahrzeit pro Jahr fast schon wieder Athener Verhältnisse vorfanden. In jedem Fall aber ist es ein Kreuz mit diesen Staus: Kommt man gut durch, ist der Job weg. Bleibt man stecken, brummt zwar die Konjunktur, aber eben auch der Chef.