: Zu spät für Vorkaufsrecht
WOHNEN Ex-Post-Facto-Streit um Grohner Düne
THOMAS RÖWEKAMP, CDU-FRAKTIONSCHEF
Die Gewoba bemüht sich, 150 Wohnungen der Grohner Düne zu kaufen. Das sagte Bausenator Loachim Lohse (Grüne) am gestrigen Dienstag in der Bürgerschaft. 422 Wohnungen der Vegesacker Hochhaussiedlung waren Anfang März in den Besitz von Grand City Property gewechselt. Dass das blöd ist, weil die als Immobilien-Heuschrecke bekannt ist, darin sind sich alle Bürgerschaftsfraktionen einig. Warum also die Gewoba die Wohnugen nicht gekauft hat, wollte die Linkspartei wissen.
Tatsächlich hatte die Gewoba mitgeboten. Eine Rendite von 3,85 Prozent hätte das versprochen, vier Prozent müssten es eigentlich sein – laut Investitionsrichtlinien und Aktienrecht, erklärte Lohse. Aber daran sei der Kauf ohnehin nicht gescheitert: Während die Gewoba die Bausubstanz überprüfen wollte, habe schlicht ein anderer Käufer den Zuschlag bekommen.
Lohse habe nur „zugeschaut, statt tätig zu werden“, so der Vorwurf von CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp. Seit einem Jahr habe er gewusst, dass die Wohnungen zum Verkauf stünden, aber erst am Montag politische Maßnahmen erwogen. Die nämlich gäbe es: In Sanierungsgebieten hätten Kommunen ein Vorkaufsrecht. Die Grohner Düne entsprechend auszuweisen, wird nun erwogen. JPB