Ganz fein staubig

Der BUND macht an der Kreuzung am Dobbenweg auf die Gefahren durch Feinstaub aufmerksam. Die Forderung: Ein Fahrverbot für die ganz bösen Umweltsünder

Eine Viertelstunde an der Kreuzung Dobbenweg / Bismarckstraße am Freitag um 16 Uhr reicht, um sich unter „Feinstaub“ etwas vorstellen zu können. Die Lunge schmerzt, man wünscht sich ans Meer. Dass ein Teil dessen, was aus dem Auspuff der vorbei brausenden PKWs herausströmt, „extrem krebserregend“ ist und über die Lunge direkt ins Blut gerät, ist eine Information, auf die man gut verzichten könnte.

Georg Wietschorke vom BUND gibt sie einem trotzdem. „Es sterben vier Mal so viele Menschen wie durch Verkehrsunfälle.“ Gemeinsam mit der Anwohnerinitiative „Keine Stadtautobahn“ machte der BUND gestern Passanten an der viel befahrenen Kreuzung auf die Gefahren durch Feinstaub aufmerksam – und wie diese eingeschränkt werden können. Zum Beispiel durch eine so genannte Umweltzone, die auch der Verkehrs- und Umweltsenator ins Auge gefasst hat. In dieser würde ein Fahrverbot für Fahrzeuge mit einem hohen Schadstoffausstoß bestehen. Kontrolliert werden könnte dies aber erst ab 2007, so Wietschorke. Dann nämlich soll es die Plaketten geben, anhand derer Polizisten die Klassifizierung des Fahrzeugs ablesen könnten. Mitgebracht hatten die Umweltschützer gleich einen Händler einer französischen Automarke, die ohne Aufpreis serienmäßig einen Partikelfilter für Dieselmotoren einbaut. Mit diesem soll sich der Ausstoß von Feinstaub um 30 bis 50 Prozent senken lassen.

Wie notwendig die Errichtung einer Umweltzone sei, zeige auch der Fakt, dass an der Kreuzung die zugelassenen Werte am vergangenen Wochenende in diesem Jahr zum 37. Mal überschritten wurden, so Wietschorke. Einen Monat früher als im vergangenen Jahr. Laut EU-Verordnung dürfen es nur 35 Tage sein. eib