: Vollsperrung für Osterdeich
„Werder“ will sein Stadion zur reinen Fußball-Arena ausbauen und hat ein neues Verkehrskonzept vorgelegt
Nass, immerhin, werden die Werder-Fans ab der Spielzeit 2008/2009 nicht mehr – zumindest nicht im Stadion. Das nämlich soll in der Sommerpause 2008 ausgebaut werden. 7.000 zusätzliche Sitzplätze, Überdachungen für alle Tribünen und mehr sanitäre und gastronomische Einrichtungen sollen so ihren Platz finden. So will es Werder Bremen und so befürwortete es jetzt auch Bausenator Ronald Mike-Neumeyer – sofern sich Werder Bremen mit den Anwohnern auf ein Verkehrskonzept einige.
Ein nun bekannt gewordener Vorschlag, wurde, wie es hieß, von allen Beteiligten „sehr positiv“ aufgefasst. Der Plan sieht vor, dass in den Stunden vor einem Werder-Heimspiel nur Anwohner mit Parkausweis mit dem Auto in das Viertel können. Eine Ausnahme gibt es für Werder-Fans, die mit ihrer Eintrittskarte einen Parkplatz in der Pauliner Marsch anfahren dürfen. Mit zusätzlichen Park-and-Ride-Verbindungen will Werder statt 1.300 dann mindestens 4.000 Autos auf Parkplätze in Hemelingen umleiten. Diese sollen mit Pendelbussen zum Stadion gebracht werden. Der Osterdeich würde für Autos gesperrt.
Die Vorsitzende des Landessportbundes Bremen, Ingelore Rosenkötter warnt vor einer Benachteiligung der Leichtathletik. Nach dem Umbau sei fraglich, ob das Stadion weiter als multifunktionale Sportstätte nutzbar sei. Zwar könne sie nachvollziehen, dass Werder Bremen das Stadion zur reinen Fußball-Arena ausbauen wolle, dies entbinde den Senat jedoch nicht von seiner Verpflichtung, für eine adäquate Ausgleichsanlage für die Leichtathletik zu sorgen.
Bisher fehlt Werder für den Stadion-Ausbau noch das Geld. Einbringen soll dies vor allem der seit längerem geplante Verkauf der Namensrechte – doch der lässt auf sich warten. Ein solventer Namenspatron ist bisher nicht in Sicht. Und laut Werder-Mediendirektor Tino Polster gibt es auch „keine Idee“, wie der bald gefunden werden könnte. cja