das wichtigste: Hamas contra Abbas

Die Regierung der nationalen Einheit werde Israel anerkennen, sagt Abbas. Dem widerspricht die Hamas

NEW YORK/BEIRUT afp ■ Die gespaltene Führung der Palästinenser streitet weiter um eine Anerkennung Israels. Die radikalislamische Hamas widersprach gestern einer Ankündigung von Präsident Mahmud Abbas, die künftige Regierung der nationalen Einheit werde den israelischen Staat anerkennen. Die Hamas biete lediglich eine zehnjährige Waffenruhe an, sagte der Berater von Hamas-Ministerpräsident Ismail Hanijeh, Ahmed Jussef.

Abbas hatte am Donnerstag vor der UN-Vollversammlung angekündigt, die neue Regierung werde „alle Abkommen anerkennen“, die zwischen der PLO und der israelischen Regierung geschlossen wurden. Dazu zähle „insbesondere“ die gegenseitige Anerkennung durch den damaligen israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin und den damaligen PLO-Chef Jassir Arafat 1993.

Hanijeh-Berater Jussef erklärte indes, die Regierung der nationalen Einheit sehe die Anerkennung Israels in ihrem Programm nicht vor. Die Hamas hatte die Parlamentswahl im Frühjahr gewonnen, ist jedoch international isoliert. Im Juni hatten die Hamas und die Fatah-Organisation die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit beschlossen. Die Verhandlungen scheiterten allerdings vor wenigen Tagen.

Israel wies das bereits wiederholt geäußerte Angebot einer Waffenruhe sofort zurück. „Das interessiert uns nicht“, sagte Regierungssprecher Avi Pasner. „Was wir für eine Wiederaufnahme des Dialogs von jeder palästinensischen Regierung fordern, ist die Annahme der von der internationalen Gemeinschaft festgelegten Bedingungen.“ Diese seien unter anderem die Anerkennung Israels sowie ein Ende der Gewalt.