Schwieriger Spagat

GÖRLITZER PARK Bezirksbürgermeisterin Herrmann (Grüne) sucht nach Konzept

Monika Herrmann, grüne Bürgermeisterin von Kreuzberg-Friedrichshain, nennt es Sicherheitskonferenz. Am Dienstag hat sie sich mit Vertretern von Polizei, Ordnungsamt und Quartiersmanagement getroffen, um Strategien gegen die Dealer im Görlitzer Park zu entwickeln. „Wir wollen ihnen das Leben so ungemütlich wie möglich machen“, sagte Herrmann.

Mehr als 200 Dealer blockieren inzwischen die Eingänge zum Görlitzer Park und die Wege, um Kunden abzupassen. „Dabei ist die Hoch-Zeit, wo die Touristen kommen, noch gar nicht erreicht“, weiß Herrmann. Seit Kinder Anfang März auf dem Spielplatz, auf dem das Piratenschiff steht, vier mit Kokain gefüllte Kügelchen gefunden haben, ist für die Bürgermeisterin „die rote Linie überschritten“.

Bei dem Treffen mit den Sicherheitsfachleuten habe man viele Ideen entwickelt, berichtet Herrmann. Bis zum 8. April werde man das Für und Wider abklopfen. Ob man alle 19 Eingänge offen halten müsse, war eine der Fragen, die diskutiert wurden.

So gut wie beschlossen sei, dass Polizisten und Ordnungsamtsmitarbeiter zusammen Streife laufen sollen. In den Hostels und Lokalen sollen mehrsprachige Flyer ausgelegt werden. Auch Streetworker sollen zum Einsatz kommen, um die Botschaft unter die Menschen zu bringen: Kauft keine Drogen im Park. Nehmt Rücksicht auf die Anwohner. Packt euren Müll ein.

Die Erfahrung aus anderen Stadtteilen lehrt: Dealer, die sich nachhaltig gestört fühlen, wandern irgendwann ab. Schon jetzt wird rund um den Görlitzer Park und auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain gedealt. Herrmann sagt, man wolle die Drogenszene nicht verdrängen. Aber haben will sie die Szene auch nicht. Ein schwieriger Spagat: „Wir haben darauf keine Antwort.“ PLU