: Fehlender Aufschrei
betr.: „Armes Deutschland“, taz-Titelthema vom 20. 9. 06
Das Thema ist zu ernst, um nur eben mal ein paar Seiten zu füllen, und zu umfangreich, um mit einem Leserbrief auch nur einen Bruchteil zum Thema beitragen zu können. Schon der Hinweis auf den fehlenden Aufschrei unter den Journalisten müsste Seiten füllen. Es reicht auch nicht, einen Armutspolitiker mit Querschnittsaufgaben ins Leben zu rufen, analog einer Gleichstellungsbeauftragten mit zahnlosen Kompetenzen.
Ich wünschte mir zum Beispiel ein regelmäßiges Forum in Ihrer Zeitung zu Fragen mit Bezug zum alltäglichen Leben. Ein Moderator in Ihrem Hause wird sich sicher finden sowie, falls notwendig, ein geeigneter Tutor aus einer Universität. Beginnen könnte man ja mit der monetären Armut, um das Ganze in Schwung zu bringen. Um nicht nur schlau daherzureden, hier eine Geschichte als Vorgabe:
Tausend Menschen einer Gesellschaft (abgeschlossenes System) leisten pro Zeiteinheit eine Arbeit von 1.000 Euro und werden auch so bezahlt, mehr Geld gibt es nicht im System. Nach Ablauf von x Zeiteinheiten leisten immer noch 1.000 Menschen pro Zeiteinheit dieselbe Arbeit, aber einer bekommt 1.000.000 Euro, der Rest dementsprechend nichts. Zur Diskussion die Fragen: 1. Was ist (möglicherweise) passiert? 2. Was passiert (möglicherweise) jetzt?
WOLFGANG GRODOTZKI, München